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Autor: Annette Otto

Beginn der Abschlussprüfungen

Mit dem Fach Deutsch starteten auch heuer wieder die schriftlichen Prüfungen der Realschulen in Bayern. Ein kleiner Jahrgang mit nur 139 Schülerinnen und Schüler wartete gespannt und aufgeregt vor der Tür zur Sporthalle, um die Platznummer bei der Abschlussprüfung in Deutsch zu erfahren und endlich mit der Prüfung beginnen zu können. Im Vorfeld absolvierten alle bereits vor einigen Wochen den Speaking Test in Englisch, der mit zur Prüfungsnote zählt, und die Jugendlichen aus dem Werkenzweig IIIb haben auch ihre praktische Abschlussprüfung schon vor den Pfingstferien hinter sich gebracht. In den nächsten zehn Tagen folgen nun die vier schriftlichen Arbeiten, drei davon in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik und die letzte im gewählten Profilfach Französisch, BwR, Physik oder Werken. Und dann heißt es nur noch warten, bis die Ergebnisse bekanntgegeben werden.

LeseZeit

Pfingstferien 2024/25

„Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat.“ – Helen Hayes

5./6. Klasse: Michael Borlik: Der 13. Engel (368 Seiten, 9 €)

„Was würde jetzt aus ihrem Vater werden? Von ihrer Tante konnte er jedenfalls keine Hilfe erwarten. Also musste Amy selbst etwas unternehmen. Ja, genau. Sie musste Beweise für seine Unschuld finden. Nie und nimmer war er ein Verräter. Egal, was Tante Hester sagte oder über ihn zu wissen glaubte. Auf einmal war Amy ganz aufgeregt. Sie hatte auch schon eine Idee, wo sie mit ihrer Suche anfangen konnte. Allerdings würde sie sich dafür heimlich aus dem Haus schleichen müssen.“

Amys Vater wird verhaftet, da er verdächtigt wird, etwas mit dem Verschwinden der dreizehn Statuen der königlichen Schutzengel zu tun zu haben. Das Mädchen wohnt nun bei ihrer Tante Hester, zu der sie kein gutes Verhältnis hat. Da Amy überzeugt davon ist, dass ihr Vater unschuldig ist, versucht sie als eine der wenigen im Lande, die keine Magie beherrscht, ihm zu helfen, damit er wieder freikommt. Dabei deckt sie Machenschaften im Hintergrund auf, die sie und ihren Freund Finn in höchste Gefahr bringen

Dies ist ein magisch angehauchtes Abenteuerbuch, das einen wegen der kurzweiligen Handlung schnell in den Bann zieht. Es ist sehr geschickt, wie Amy und Finn sich den Herausforderungen stellen und wie sie durch ihre Freundschaft sehr mutig werden und sich zusammen alles zutrauen. Dabei lernen sie, an sich selbst zu glauben und sich gegenseitig zu vertrauen.

7./8. Klasse: Wolfgang Herrndorf: Tschick (256 Seiten, 13 €)

„Tschick löste die Handbremse, und ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, warum ich nicht ausstieg. Ich bin ja sonst eher feige. Aber gerade deshalb wollte ich wahrscheinlich mal nicht feige sein. Er trat mit dem linken Fuß auf das Pedal ganz links, und der Lada rollte lautlos rückwärts die Schräge hinunter. Tschick trat das mittlere Pedal und der Wagen blieb stehen. Ein Griff in den Kabelsalat, der Motor startete, und ich schloss meine Augen.“

Maik Klingenberg hat sich schon darauf eingestellt, die großen Ferien allein zu Hause am Pool der elterlichen Villa zu verbringen, da seine Mutter in einer Entzugsklinik und der Vater zusammen mit seiner Assistentin auf Geschäftsreise ist. Doch dann kreuzt sein Klassenkamerad Tschick auf, der in einem der Hochhäuser am Stadtrand wohnt und es von der Förderschule irgendwie aufs Gymnasium geschafft hat. Als er mit einem geklauten Wagen vor Maiks Tür steht und ihn auffordert, mitzukommen, ist dieser zunächst etwas überrumpelt. Dann beginnt aber ein unvergesslicher Roadtrip ohne Karte und Kompass durch die deutsche Provinz, auf dem sie lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, indem sie von einem Abenteuer ins nächste geraten.

Die Sprache des Buches ist keine Jugendsprache und doch so nahe dran, dass es authentisch wirkt, wie Herrndorf knapp, unaufgeregt und doch rasant erzählt. Er ist ganz nahe dran am Denken und Fühlen seiner Helden. Es ist auch ein Buch von Freundschaft und Anderssein.

9./10. Klasse: Kira Gembri: Wovon du träumst (336 Seiten, 11 €)

„Mein Tag beginnt wie immer mit einem kleinen Erdbeben. Das Vibrationskissen meines Weckers rüttelt mich so kräftig durch, als wollte es die Erinnerung an gestern Abend aus meinem Kopf schleudern. Trotzdem muss ich sofort an Nicks Versprechen denken, kaum dass ich die Augen aufschlage. (…) Heute werde ich endlich ein verflixtes Häkchen (auf meiner To-Do-Liste) setzen, koste es, was es wolle. Also trete ich einen Schritt nach vorne zum Türsteher … und ehe der Mut mich wieder verlassen kann, beginnen meine Hände zu tanzen.“

Die taube Emilia hat eine Liste mit besonderen Träumen: Sie möchte Klavierspielen lernen, ein Konzert besuchen, auf einer Party tanzen oder einfach nur wissen, wie der Regen klingt. Im Wohnheim in Wien, in das Emilia zu Beginn der Sommerferien vor ihrem Studium gezogen ist, will sie austesten, wie sie mit ihrer Behinderung in der normalen Welt alleine zurechtkommt und dabei die Liste ihrer Träume abarbeiten. Außerdem muss sie sich darüber klar werden, ob sie sich einer Operation unterziehen soll, bei der sie vielleicht ihr Gehör zurück bekommt. Nick wohnt auch im gleichen Wohnheim und durch Zufall begegnen sie sich und freunden sich an. Während er Emilia beim Erfüllen ihrer To-Do-Liste hilft, hütet er selbst ein großes Geheimnis, mit dem er sich in diesem Sommer selbst auseinandersetzen muss.

Dies ist ein berührend emotionales Buch, dass sich mit zwei ganz unterschiedlichen Entscheidungen der beiden Jugendlichen beschäftigt. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Emilia und Nick erzählt, wobei man das Handicap des Mädchens von Anfang an kennt, während man Nicks Problem erst nach und nach erfährt. Der bildhafte und lockere Schreibstil der Autorin lässt den Leser die Story miterleben, wenn sich beide dabei unterstützen, ihre Träume zu verwirklichen, und dabei über ihre Grenzen hinaus gehen.

Wir waren dabei!

Bayerischer Bläserklassenwettbewerb am 30.05.2025 in der Alten Kongresshalle in München.

Die nervenaufreibendste Stunde des Bayerischen Bläserklassenwettbewerbs ist traditionell die Siegerehrung. Dort werden die teilnehmenden Klassen nach ihren Platzierungen auf die Bühne gebeten: Je länger man nicht aufgerufen wird, umso besser ist der erreichte Platz.

Die Klasse 5b durfte in diesem Jahr sehr lange warten bis sie als vorletzte Klasse mit dem 2. Platz von acht teilnehmenden Klassen auf die Bühne stürmen konnte, um sich Urkunde, Pokal und den Scheck über ein Preisgeld von 400 € abzuholen.

Für die Klasse 6b kam dieser Moment in diesem Jahr etwas früher (nachdem sie im letzten Jahr als letzte Klasse mit Platz 1 aufgerufen worden war). Sie erreichte einen passablen 7. Platz bei zwölf Teilnehmern in ihrer Altersklasse.

Vorangegangen war für jede Klasse ein sehr engagierter und aufregender Auftritt, bei dem das Programm, welches seit Monaten geübt und geprobt worden war, vor großem Publikum vorgetragen wurde.

Doch in diesem Jahr gab es für die beiden Bläserklassen eine große Besonderheit, denn sie wurden von einem Fernseh-Team bei der Teilnahme am Wettbewerb für einen Fernsehbeitrag der Sendung „Culture Talk“ (münchen.tv / siehe Link unter dem Artikel) begleitet und zwischen den beiden Auftritten fanden auch noch Interviews statt.

So hatten alle einen sehr schönen und aufregenden Tag in München!

(Link zur Sendung: https://www.muenchen.tv/mediathek/video/bayerischer-blaeserklassenwettbewerb-schulklassen-spielen-auf/)

75 Jahre Realschule in Pfaffenhofen – ein Grund zum Feiern

Mit einem fulminanten Bunten Abend, Anekdoten von früher, einer Kurzzusammenfassung der Innovationen an der Schule sowie der Würdigung der Georg-Hipp-Realschule durch die Ministerialdirigentin des Kultusministeriums als herausragende Bildungsinstitution feierte die Georg-Hipp-Realschule ihr 75-jähriges Bestehen. Die Schule liege weit über dem Durchschnitt und fordert und fördert bei ihrem Wirken und Unterrichten die Stärken der Schüler, lobte Frau Dr. Christine Modesto. Dabei hob sie die vielen Preise hervor, die der Schule und ihren Lehrkräften in den letzten Jahren für ihre innovative und engagierte Arbeit verliehen wurden.
Nach einem Stadtratsbeschluss im Frühsommer 1950 startete die erste Realschule im Landkreis Anfang Oktober mit zwei Knaben- und einer Mädchenklasse ihren Betrieb. Da es aber in der Nachkriegszeit der Stadt – die zunächst Träger der Schule war, bevor der Landkreis dies übernahm – noch an finanziellen Mitteln fehlte, konnte viele Jahre lang kein eigenes Schulhaus errichtet werden, so dass die Realschüler und -schülerinnen ihre Unterrichtsstunden bis 1976 in zehn verschiedenen Häusern besuchten, was teils zu langen Wegen zwischen den Stunden führte. Auch Schüler aus den umliegenden Landkreisen wie Dachau, Freising und Ingolstadt besuchten die Schule. Über die letzten 75 Jahre hinweg vergrößerte die Realschule nicht nur die Zahl ihrer Schülerschaft, es erfolgten auch immer wieder An-, Erweiterungs- oder Umbauten sowie Sanierungsmaßnahmen um ausreichend Räume und moderne Technik für die mittlerweile über 1100 Schüler bereit zu stellen.
Der Abend wurde durch ein breit gefächertes Programm mit musikalischen Darbietungen durch Solisten, Lehrergruppen, Schülerband, Orchester, Chor und Bläserklassen immer wieder aufgelockert. Die Tanzgruppe unter der Leitung von Viola Baier aktivierte sogar das begeistert mitwirkende Publikum zur Tanzperformance und sorgte so für gute Stimmung. Die Tänzerinnen mit ihrer tollen Choreografie oder die mit akrobatischen Sprüngen durch die Turnhalle fliegenden Schüler und Schülerinnen sorgten ebenso wie die Diabolo-Künstler für beeindruckende Aktion. Um den Überblick bei den vielen Darbietungen und Reden nicht zu verlieren, führten vier Moderatoren aus der Schülerschaft kompetent durch das Programm, das mit den Worten „So ein Zirkus“ überschrieben war.

Probentage der Bläserklassen

Von 12. bis 16. Mai durften die beiden Bläserklassen 5b und 6b ihre alljährliche Probenfahrt in die Musikakademie Alteglofsheim unternehmen.

Neben Unterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch hatten wir dort die Gelegenheit, intensiv im Klassenblasorchester zu proben und auch als riesiges Orchester aus beiden Klassen gemeinsam zu musizieren. Bereits bekannte Stücke wurden „poliert“ und neue Songs erarbeitet.

Doch auch Freizeitaktivitäten kamen nicht zu kurz: Es gab einen Karaoke-Abend mit dem Schulchor, mehrere Sporteinheiten, eine Wanderung und den Bunten Abend, zu dem jedes Zimmer einen Beitrag lieferte.

Mathematisches Knobeln beim Känguru-Wettbewerb

Die Georg-Hipp-Realschule ehrte ihre „Kängurus der Mathematik“.
Die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe nahmen am jährlich stattfindenden Multiple-Choice-Wettbewerb „Känguru der Mathematik“ teil, der mittlerweile rund sechs Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in über 100 Ländern weltweit zählt. Nun wurden die Jahrgangsbesten mit Urkunden und kleinen Geschenken ausgezeichnet.
Besonders groß war die Freude bei einer Schülerin: Sie erreichte mit ihrem mathematischen Können und Geschick einen offiziellen dritten Platz in Deutschland – eine herausragende Leistung angesichts der enormen Teilnehmerzahl.

Musikalischer Nachwuchs probt für das Neubürgerfest

Bild und Text: Reinhard Greiner

Rund 30 junge Musikerinnen und Musiker trafen sich am Samstag, den 03.05.2025, im Proberaum der Stadtkapelle Pfaffenhofen, um sich gemeinsam auf ihren Auftritt beim Neubürgerfest vorzubereiten. Eingeladen waren Schülerinnen und Schüler der Bläserklasse 6b der Georg-Hipp-Realschule sowie der Städtischen Musikschule Pfaffenhofen.

Die musikalische Leitung des Probentags übernahm Adrian Knoll, Dirigent der Jugendstadtkapelle. Mit viel Engagement und musikalischem Gespür erarbeitete er gemeinsam mit den Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm für den Auftritt beim Neubürgerfest am 18. Mai 2025 um 14 Uhr im Bürgerpark Pfaffenhofen. Neben der Probenarbeit kam auch das Miteinander nicht zu kurz: In der Mittagspause wurden die Kinder mit Pizza und Getränken versorgt – organisiert und finanziert von der Stadtkapelle, die sich seit Jahren stark für die musikalische Jugendarbeit einsetzt. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen Schule, Musikschule und Verein gelingen kann.

LeseZeit

Osterferien 2024/25

„Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel.“ (Walt Disney)

5./6. Klasse: Kate DiCamillo: Winn-Dixie (139 Seiten, 9 €)

„Der Hund lief zu dem Filialleiter hin, wedelte mit dem Schwanz und lächelte. Dann stellte er sich auf die Hinterbeine. Es sah aus, als ob er dem Filialleiter von Angesicht zu Angesicht für den Spaß danken wollte, den er in der Gemüseabteilung gehabt hatte, aber irgendwie warf er dabei den Filialleiter um. Und der musste einen ziemlich schlechten Tag gehabt haben, denn als er am Boden lag, so vor allen Leuten, fing er an zu weinen. Der Hund beugte sich ganz besorgt über ihn und leckte ihm das Gesicht ab.“

Eines Tages geht die 10-jährige India Opal Buloni in den Supermarkt, um eine Packung Makkaroni zu kaufen, und kommt mit einem Hund zurück. Winn-Dixie nennt sie den Streuner. Der ist zwar keine Schönheit, sondern groß, dünn und riecht etwas streng – aber er lächelt! Und dieses Lächeln verändert Opals Welt, die ohne Mutter aufgewachsen ist, aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, sie irgendwann einmal wiederzusehen. Da sie neu in der Stadt ist, will sie neue Freunde finden. Der Hund Winn-Dixie ist dabei ein treuer und hilfreicher Gefährte.

In dem Buch geht es darum, wie man andere in seinem Umfeld wahrnimmt und wie Opal sich mit ihrem Haustier anfreundet und dabei neue Leute kennenlernt in der Stadt, in der sie erst seit Kurzem allein mit ihrem Vater in einem Wohnmobilpark wohnt. Immer wieder gibt es witzige, aber auch spannende Situationen.

7./8. Klasse: Valérie Zenatti: Leihst du mir deinen Blick (192 Seiten, 7,95 €)

„Du bist jung. Du hast einen frischen, unverbrauchten Blick. Du bist zwar zufällig in Tel Aviv geboren, aber Jerusalem ist deine Stadt. Du siehst sie jeden Tag, du lebst in ihr, wie jemand in ihr lebt, der den größten Teil seines Lebens im dritten Jahrtausend verbringen wird. Ich brauche deinen Blick. Ich möchte die Stadt gerne mit deinen Augen sehen.“

Tal ist siebzehn, sie lebt im jüdischen Teil Jerusalems. Welten trennen sie von der palästinensischen Bevölkerung in der Stadt. Nach einem Selbstmordanschlag in ihrer Nachbarschaft beschließt Tal zu handeln: Sie möchte endlich wissen, wie die Palästinenser leben und fühlen. Also schreibt sie einen langen Brief und schickt ihn als Flaschenpost los. Tal hofft, dass ein palästinensisches Mädchen antwortet. Nach langem Warten bekommt sie endlich eine E-Mail – vom zwanzigjährigen „Gazaman“, der im Gazastreifen lebt. So entwickelt sich zwischen den beiden jungen Menschen eine Freundschaft, ohne dass sie sich je gesehen hätten. Aber Naim hat das Leben in Gaza mit Ausgehverboten und Aktionen des israelischen Militärs satt und bewirbt sich erfolgreich in Kanada, wo sein Onkel Hassan lebt, um einen Studienplatz in Medizin. Mit seiner israelischen Brieffreundin verabredet er sich drei Jahre später an der Fontana di Trevi in Rom.

In dem Briefroman (in Emails) wird Stück für Stück über das Leben am und im Gazastreifen aufgeklärt, indem man die Gedanken, Probleme und Handlungen der beiden Hauptfiguren erfährt. Durch die Geschichte der beiden Jugendlichen kann man sich als Leser oder Leserin in die Situation am Gazastreifen und die Hoffnung auf Frieden hineinversetzen. Gerade durch den momentan schwelenden Konfliktherd ein wieder aktuell werdendes Buch.

9./10. Klasse: Eva Völler: Zeitenzauber. Bd. 1; Die magische Gondel (336 Seiten, 12,99 €)

„Kälte umfing mich, ich konnte nicht mehr atmen. Um mich herum begann es zu vibrieren, alles geriet in Bewegung, ich wurde gerüttelt und geschüttelt, das Boot schien sich zu heben und zugleich in einen Abgrund zu fallen, obwohl es unmöglich war, dass beides gleichzeitig geschah. … Als ich zu mir kam, konnte ich nichts sehen. Dafür konnte ich umso besser fühlen. Ich kam mir vor wie klein gehackt, gut durchgekaut und ausgespuckt. Von Kopf bis Fuß tat mir alles weh. Am schlimmsten waren die Kopfschmerzen. Von innen schlug jemand mit einem Hammer gegen meine Schläfen. Vielleicht auch mit einer Spitzhacke.“

Die 17-jährige Anna verbringt ihre Sommerferien in Venedig. Bei einem Stadtbummel erweckt eine rote Gondel ihre Aufmerksamkeit. Als Anna kurz darauf mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht, wird sie im Gedränge ins Wasser gestoßen – und von einem unglaublich gutaussehenden jungen Mann in die rote Gondel gezogen. Doch bevor sie wieder auf den Bootssteg klettern kann, beginnt die Luft plötzlich zu flimmern, und die Welt verschwimmt vor Annas Augen. Als sie wieder zu sich kommt, kommen ihr die Leute um sie herum komisch vor, bis sie entdeckt, dass sie in der Vergangenheit gelandet ist.

Beim Lesen des Buches bekommt man Lust Venedig zu besuchen, denn die Mischung aus aufkeimender Liebe zwischen Anna und Sebastiano, einer gehörigen Portion Spannung, die malerische Kulisse Venedigs, die humorvolle, mutige Hauptperson und die Zeitreisemission ziehen fast jeden Leser in ihren Bann. Außerdem hat mir gefallen, dass das Buch, obwohl es noch Folgebände gibt, einen Abschluss hat und nicht mit einem Cliffhänger endet.